In Japan zu wohnen ist, zumindest schon mal für uns Europäer, sehr interessant, da es sich doch in vielen Fällen sehr von der uns bekannten Lebensweise unterscheidet. In Japan stellt das Wohnen einen Mix aus Moderne und Tradition dar.
Bekannt sind aus Japan in erster Linie diverse Dekoartikel. Der Eine oder Andere hat in Film und Fernsehen wahrscheinlich auch mal die japanische Architektur begutachten dürfen oder hatte das Glück, sich einmal auf einer Reise selbst ein Bild davon zu machen.
Für alle, die in Japan leben wollen, ist es natürlich entscheidend, ob dies längerfristig ist oder zum Beispiel nur für eine Praktikumsdauer.
Häuser und Wohnungen als Eigentum
Japanische Häuser sind im Gegensatz zu deutschen für eine deutlich geringere Zeit gebaut, also eine verringerte Nutzungsdauer, was besonders im Stadtbereich gilt. Hinzu kommt, dass der Erwerb von Grundstücken eine sehr teure Angelegenheit ist und diese sich entsprechend auch nicht besonders als Investitionsobjekte eignen.
Eine neue Wohnung ist ebenfalls eine verhältnismäßig teure Angelegenheit und im sechsstelligen Bereich angesiedelt.
Mietwohnungen und –häuser
Wer eine Wohnung mieten möchte, wird meist die Auswahl zwischen verschiedenen Arten von Wohnblöcken haben, zum Beispiel private Wohnblocks oder welche mit Firmenwohnungen. Die Mieten sind relativ günstig, was aber natürlich auch je nach Wohnstandard variiert. Zu den Verhaltensregeln bei der architektonischen Gestaltung gilt meist auch, äußerlich nicht zu protzen, weshalb viele Wohnblocks wohl auf den ersten Blick sehr unansehnlich wirken.
Bei Häusern ist so ziemlich jede Form vom Reihenhaus bis zum freistehenden Haus vertreten. Häuser werden nicht sehr oft vermietet, sind aber preislich manchmal sogar billiger als Appartements.
Die Art des Wohnens
Die Menschen in Japan teilen ihren Lebensbereich in reine und unreine Bereiche. Zu den unreinen Bereichen zählt der Sanitärbereich und auch erst mal alles außerhalb der eigenen vier Wände. Deshalb werden die Räumlichkeiten auch nicht in Straßenschuhen, sondern in Pantoffeln betreten. Auch für die Toilette gibt es extra Hausschuhe.
Der Lebensstil variiert je nach Lage und Vorzug zwischen traditionellem und modernem Wohnen. In einer Stadt wie Tokio etwa wird man sicherlich mehr moderne Haushalte finden, als auf dem Land. In jedem Fall wird ziemlich viel Wert auf ein ausgewogenes und ordentliches Design gelegt.
Japaner achten außerdem sehr auf die eigene Sicherheit. Getreu dem Motto „Mein Heim ist mein Schloss“ wird deshalb auch viel in Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des Wohneigentums investiert. Was von Spezialschlössern bis hin zum eigenen Pförtner reicht. Beim Thema Sicherheit geht es unter anderem auch um eine solide Bauweise, zum Beispiel zum Schutz vor Erdbeben.
Beliebt ist bei der Architektur nach wie vor Holzbauweise.
Die Gliederung der Räume
Ein typischer japanischer Wohnraum besteht der Tradition nach aus Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und zwei weiteren Zimmern.
Eines der Zimmer enthält üblicherweise einen Wandschrank. Es gibt auch kein eigentliches Schlafzimmer. Futon und Bettzeug werden nach dem Schlafen im Wandschrank verstaut und der Raum anderweitig genutzt.
Ein weiteres markantes Einrichtungsmerkmal sind die Schiebetüren und dünne Wände.