Alle 60 Jahre wiederholt sich in Japan und China der Zyklus der Tierkreiszeichen. Jedes Jahr steht im Zeichen eines von zwölf Tieren. Die Bedeutung der asiatischen Sternzeichen und des chinesischen Horoskops fasziniert Europa schon lange.
Das Jahr 2011 ist das Jahr des Hasen in Kombination mit dem Element Metall. Diese besondere Kombination wird es erst im Jahr 2071 wieder geben, denn der japanische Kalender rechnet in einem 60-Jahre-Zyklus.
Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, fängt so ein neues Jahr mit einem neuen der zwölf Tierkreiszeichen nicht wie bei uns mit dem 1. Januar an, sondern erstreckt sich irgendwo über den Januar oder Februar.
Neujahr im Februar – Mond und Sonne
So begann das Jahr 2011, das im Zeichen des Hasen steht, nach dem chinesischen Kalender am 3. Februar. Das Jahr des Metall-Hasen wird bis zum 22. Januar 2012 gehen. Am 23. Januar 2012 beginnt ein neues Jahr, nämlich das des Drachen in Kombination mit dem Element Wasser.
Die Berechnung des japanischen Kalenders ist deswegen so kompliziert, weil er auf den exakten astronomischen Stellungen von Mond und Sonne fußt. Die meisten asiatischen Länder benutzen deswegen heute offiziell den gregorianischen Kalender, so wie wir ihn kennen.
Tierkreiszeichen: Die Legende der zwölf Tiere
Warum nun sind es zwölf Tiere und wie kommt es, dass es gerade diese Tiere sind? Wie vieles hägt diese Erklärung mit Glauben und Religion in Japan zusammen. Der Legende nach lud Buddha zum Neujahrsfest alle Tiere zu sich ein. Doch nur zwölf Tiere kamen der Einladung in dieser Reihenfolge nach: erst die Ratte, dann das Rind, der Tiger, Hase, Drache, dann die Schlange, das Pferd, Schaf, der Affe, Hahn, Hund und als letztes Tier das Schwein.
Zum Dank beschloss Buddha, dass jedes Tier das Schicksal über ein Jahr lenken sollte. Und so entstand das Horoskop mit den zwölf Tierkreiszeichen.
Die zwölf Tiere und wofür sie stehen
Genauso wie Japanische Namen haben auch die Tierzeichen eine Bedeutung. Jedes Tier steht für bestimmte charakterliche Eigenschaften. So sagt man von einem Menschen, der beispielsweise im Jahr der Ratte (z.B. 1984) geboren ist, er sei sehr schlau und gesellig.
- Ratte: schlau, aktiv, gesellig, selbstsicher, perfektionistisch
- Rind/Büffel: verlässlich, fleißig, ruhig, impulsiv und mit gutem Gedächtnis
- Tiger: Anführer, selbstbezogen, dominant, heißblütig, romantisch
- Pferd: voller Energie, guter Beobachter, kultiviert, fleißig, manchmal schwach
- Affe: lustig, kreativ, gerissen, großzügig, nicht immer aufrichtig
- Hund: ernsthaft, ehrlich, gerecht, sensibel, idealistisch, verlässlich
- Hase: schwierig, beliebt, kultiviert, pessimistisch, konservativ, unsicher
- Drache: Denker, begabt, zäh, unanfechtbar, mächtig
- Schlange: entschieden, charmant, beliebt, ruhig, unwiderstehlich
- Schaf/Ziege: naturverbunden, kreativ, unsicher, schutzbedürftig, charmant
- Hahn: sechster Sinn, geradeaus, attraktiv, skeptisch, erfolgreich
- Schwein: aufrichtig, rein, tolerant, freigiebig, verlässlich, perfekter Gefährte
Die zwölf Tierkreiszeichen und ihre weitere Verwendung in Japan
Die zwölf Tierzeichen (auch: Erdzweige) ergeben zusammen mit den zehn Himmelsstämmen den 60-Jahre-Zyklus des Chinesischen und Japanischen Kalenders. Gleichzeitig stehen sie jeweils für eine (Doppel-)Stunde eines Tages, die drei Monate der Jahreszeiten oder eine Himmelsrichtung.
Die chinesischen Tierkreiszeichen werden vom Mond, nicht von der Sonne (wie im europäischen Horoskop) beeinflusst. Der einfache Zyklus dauert nicht wie bei uns zwölf Monate, sondern 12 Jahre. Da nach dem Mondkalender ein Jahr am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende beginnt, kann der Beginn und die Länge eines Jahres variieren.