6. Jan

Japanische Kampfsportarten und Kampfkünste

Kategorie Kunst & Kultur

Japanische Kampfsportarten und Kampfkünste haben auf der asiatischen Insel eine lange Tradition und gehören seit jeher zum kulturellen Leben der Menschen.

Kendo ©Flickr Universidad de Navarra

Wer schon einmal in Japan gewesen ist, hat sicherlich festgestellt, dass die Bewohner des Inselstaates sehr traditionsbewusst und diszipliniert sind. Diese beiden Tugenden spiegeln sich auch in den jahrhundertalten japanischen Kampfsportarten und Kampfkünsten wider.

Japanische Kampfsport und Kampfkunst – Die Geschichte

Die ersten Sportarten gab es schon in der Jōmon-Zeit (10.000 – 300 v.Chr.). Das Jagen und Bogenschießen diente in dieser Zeit aber in erster Linie zum Nahrungserwerb. Erst in der Asuka-Zeit (538 – 710 n.Chr.) bildete sich eine Elite heraus, die Sport zum Zeitvertreib nutzte. So wurden zum Beispiel erste Sumō-Kämpfe ausgetragen.

Die populärsten Sportarten waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts vor allem Bogenschießen (Kyudo), Reiten (Bajutsu) und Schwertkampf (Kenjutsu). Die Bushi, der Kriegerstand, verwendeten diese Sportarten zur Vorbereitung auf den Krieg.

Erst im 20. Jahrundert wurden die klassischen Bujutsu-Künste zu den bekannten Kampfsportarten und Kampfkünsten, wie Judo, Aikido oder Kendo, entwickelt. Das Karate, dessen eigentliche Wurzeln in China liegen, erreichte durch die Verschmelzung chinesischer und japanischer Einflüsse im Okinawa des 19 Jahrhunderts seine heutige Form und verbreitete sich nach dem Zweiten Weltkrieg von dort aus über die ganze Welt.

Kampfsport vs. Kampfkunst

In Expertenkreisen wird sehr genau zwischen Kampfsport und Kampfkunst unterschieden. Bei Kampfsportarten (z.B. Sumo oder Karate) steht der Wettkampf im Vordergrund. Zwei Sportler kämpfen hier gegeneinander und müssen sich dabei an bestimmte Regeln halten. Ziel ist es, dass am Ende jedes Wettbewerbs ein Sieger hervorgeht.

Kampfkunst hingegen befasst sich mit der reinen Selbstverteidigung, um etwa in Gefahrensituationen angemessen reagieren zu können (z.B. Aikido). Ziel ist es, den Gegner oder Feind zu besiegen. Bei der Kampfkunst stehen nicht die Regeln im Vordergrund, sondern die erfolgreiche Anwendung der Prinzipien. Aber nicht nur die Kampftechniken bilden eine wichtige Säule der Kampfkunst, auch die philosophischen und religiösen Aspekte sind ein wichtiges Merkmal. Die Sportler müssen sich an einen bestimmten Verhaltens- oder Ehrenkodex (z.B. Bushidō oder Hagakure) halten.


Eine Antwort zu “Japanische Kampfsportarten und Kampfkünste”

  1. Michael Krieger sagt:

    Hallo,
    Ich würde sehr gerne einmal Japan als Tourist besuchen.
    Gibt es da für mich als Kampfsportler auch die Möglichkeit die verschiedenen Kampfkunstschulen zu besuchen, um dort eventuell ein Schnuppertraining teilzunehmen ?
    Ich freue mich auf ihre Antwort.

    mit freundlichen Grüßen

    Michael Krieger

Japanische Kampfsportarten und Kampfkünste

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