In Japan trifft man auf die skurrilsten und extravagantesten Outfits und Kleiderkombinationen, die man sich nur vorstellen kann. Was für Touristen noch Faszination pur ist, ist für die Japaner Alltag. Doch was steckt eigentlich hinter diesem bunten Hype um das auffälligste Outfit?
Müsste man den Style der jugendlichen Japaner beschreiben, dann wird man dem wohl am ehesten mit einer Mischung aus Geisha mit rotem Kussmund, rosa Kleidchen, Prinzessinnen-Make-up und Manga-Frisuren gerecht. Hauptsache bunt, schrill und auffällig. Immer auf der Jagd nach dem neusten Trend, Schrei oder auffälligsten Grinse-Kätzchen, das winkend allen Japanern (und Touristen) Glück bringen soll.
Eine andere berühmte Katze nehmen sich viele junge Japanerinnen zum Vorbild und kopieren den Stil bis zur Perfektion. An den Lifestyle in Japan muss man sich als Europäer eben erst einmal gewöhnen. Nicht nur wegen dem Essen, Karaoke und der Liebe zu Comic-Helden.
Ein Platz an der Sonne
Im Land der aufgehenden Sonne findet jeder einen Platz, so verrückt er auch sein mag. Denn obwohl Japan ein sehr traditioneller und konservativer Staat ist, sind die bunten Kleider, oftmals mit Blumenprints, Miniröcke und farbenfrohen Frisuren in unglaublichen Mengen zu bewundern.
Vielleicht wollen die Japaner durch die unkonventionelle Mode einen Gegenpol zu der vermeintlich strengen Arbeitsmoral und dem hohen Leistungsdruck bilden. Durch die farbenfrohen und witzigen Outfits und Look holen sich die Japaner ein wenig Glück und gute Laune in den Alltag.
Tradition und Brauchtum
Viele der Trends beruhen auf alten Brauchtümern, aber auch auf dem symbolischen Brechen der Tradition. Denn ein traditioneller Kimono wurde in Japan von den Frauen zum Verhüllen ihres Körpers getragen. Der schwere Stoff, der in vielen Lagen um den Körpergewickelt wird, die komplizierten Schnürtechniken und der breite Gürtel, der sogenannte Obi, machen es den japanischen Frauen nicht gerade leicht, sich frei zu bewegen. Das ist natürlich nicht mehr zeitgemäß. Kein Wunder also, dass die Röcke der Japanerinnen immer kürzer werden.
Witzig: In den 1980er Jahren waren die Röcke der Schuluniformen bodenlang. Da die Japanerinnen fanden, dass das wie ein billiger Vorhang aussah, wurden kurzerhand kurze Röcke eingeführt. Die Schuluniform der Japaner ist auch in Europa sehr beliebt und vor allem durch die japanischen Comics berühmt geworden. Einen Kimono besitzt trotzdem jede Frau aus Japan, dieser wird zu festlichen Anlässen aus dem Schrank geholt und ganz traditionell mit viel Grazie und Würde getragen.
Auffallen ist das Zauberwort
Auch die Liebe zu Farben, Mustern und Blumen liegen in der Tradition der Japaner begründet. Die Stoffe aus denen die Kimonos hergestellt werden, waren schon immer aufwendig verziert. Denn auch beim Kimono gilt: Zeig mir alles was du hast. Also werden bevorzugt teure Stoffe, ausgefallene Farben und Blumenmuster getragen.
Dadurch ist die Individualität garantiert, wobei diese noch durch das Accessoire Obi, den es auch in den verschiedensten Farben gibt, unterstützt werden kann. Die Japaner wollen ihre Individualität durch möglichst auffällige Kleidungsstücke, Accessoires, Frisuren und Haarfarben nach außen tragen.