Glauben und Religion in Japan kommen seit jeher in mehreren nebeneinander existierenden Formen vor, die sich zu einem Synkretismus vermischt haben. Die wichtigsten Formen sind der Buddhismus und der Shinto.
Der Buddhismus hat sich bereits im 5. bzw. 6. Jahrhundert in Japan ausgebreitet und ist, wie auch der Shinto, von Einflüssen des Konfuzianismus und des Daoismus geprägt. Statistisch gesehen gehören die meisten Japaner diesen beiden Hauptreligionen an.
Shinto
Die auch als Shintoismus bezeichnete Religionsform wird fast ausschließlich in Japan praktiziert. Der Begriff Shinto bedeutet übersetzt soviel wie „Weg der Götter“.
Aus geschichtlicher Perspektive gesehen war die Religion lange Zeit von Elementen des Konfuzianismus und des Buddhismus durchzogen und wurde erst mit Beginn der sogenannten Meiji-Restauration zu einer einheitlichen Religion umgedeutet. Sie erlangte schließlich den Status einer japanischen „Urreligion“.
Aber auch heute ist man sich bezüglich einer einheitlichen Definition nicht einig. Nach Ansicht des japanischen Religionshistorikers Obayashi Taryo ist Shinto „im weitesten Sinne die Urreligion Japans, im engeren Sinne ein aus Urreligion und chinesischen Elementen zu politischen Zwecken ausgebautes System“.
Im Jahr 2003 zählte der Shinto etwa 108 Millionen Anhänger, was ungefähr 84 Prozent der gesamten japanischen Bevölkerung entspricht. Eine andere Statistik geht hingegen davon aus, dass nur etwa vier Millionen Anhänger des Shinto zu verzeichnen sind. Die Unterschiede lassen darauf schließen, dass es schwierig ist, eine genaue Definition als Glaubensgemeinschaft anzustellen.
Buddhismus
Der Buddhismus wird von vielen als Religion bezeichnet, andere hingegen erachten ihn vielmehr als philosophische Lebenseinstellung. Der in Indien beheimatete Glaube hat weltweit etwa 230 bis 500 Millionen Anhänger und ist nach dem Christentum, dem Islam und dem Hinduismus die viertgrößte Religion der Welt.
Der Religion des Buddhismus liegen die Lehren des Siddhartha Gautama zugrunde, der wahrscheinlich im 5. bzw. 4. Jahrhundert v. Chr. in Nordindien lebte. Er gilt als der historische Buddha, was soviel wie „Erwachter“ bedeutet.
Die Praxis des Buddhismus basiert auf den vier edlen Wahrheiten. Dazu gehört, erstens, die Erkenntnis, dass das Leben von Leiden begleitet wird, zweitens die Erkenntnis, dass Gier, Verblendung und Hass diese Leiden hervorrufen und drittens, dass diese Ursachen beseitigt werden müssen, um das Leiden zu beenden. Und viertens schließt sich die Erkenntnis an, dass der Weg dahin über den achtfachen Pfad absolviert werden muss.
[...] Zeit wurde diese Religion von Elementen des Buddhismus und Konfuzianismus geprägt. Erst mit Beginn der so genannten [...]