4. Jul

Jui Jitsu – Japanische Kampfkunst der Samurai

Kategorie Kunst & Kultur

Jui Jitsu ist eine waffenlose Selbstverteidigung nach Tradition der japanischen Samurai-Kämpfer. Dabei wendet der Juika das sanfte Prinzip der Nachgiebigkeit aus dem traditionellen Bushidō Verhaltenskodex in Verbindung mit verschiedenen Kampftechniken mit Schlägen und Würfen an, die sich auch zur Grundlage von Jūdō und Aikidō entwickelten.

Der Begriff Jui Jitsu beschreibt die Philosophie dieses japanischen Kampfsports sehr gut, denn aus dem Japanischen bedeutet er soviel wie „sanfte Kunst“ oder „flexible Technik“. Den Jui Jitsu zeichnet aus, dass er sehr vielseitig ist und die Kampftechnik so individuell an den Gegner angepasst werden kann. Deshalb eignet er sich besonders gut zur Selbstverteidigung und wird in Elementen sogar von der deutschen Polizei eingesetzt.

Entstehung der Kampfkunst Jui Jitsu

Um japanische Kampfsportarten und Kampfkünste drehen sich viele Mythen aufgrund der Entstehung der Technik. Die erste Schule der „Kunst der Nachgiebigkeit“ eröffnete der japanische Arzt Akiyama im 16. Jahrhundert unter dem Namen Yoshin-Ryū (Weiden-Schule), nachdem er beobachtet hatte, dass starke Baumstämme unter dem Gewicht von Schnee brechen, während schmale Weidenäste nachgeben und somit standhalten können.

Auch die Samurai praktizierten Jui Jitsu, um bei Waffenverlust -oder Verbot weiterkämpfen zu können. Mit der speziellen Technik, die entgegen dem Prinzip Kraft gegen Kraft funktioniert, kann der Juika körperlich überlegene Gegner waffenlos besiegen. Die Kultur der Nachgiebigkeit ist Sinnbild der Samurai.

Der Verhaltenskodex Bushidō beim Jui Jitsu

Jui Jitsu funktioniert einerseits mit verschiedenen Kampftechniken, andererseits aber auch mit Stärkung von Charakter und Selbstbewusstsein durch die geistig-philosophischen Grundlagen der Verhaltensregeln Bushidō.

Der „Weg des Kriegers“ wurde für/von den Samurai entwickelt und begründet vor allem moralische Grundsätze wie die absolute Loyalität des Samurai gegenüber seinem Daimyō (Herrscher Japans) oder die sieben Tugenden eines Kriegers: Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, Mut, Güte, Höflichkeit, Wahrheit und Wahrhaftigkeit, Ehre und Pflicht und Loyalität. Treue, Höflichkeit, Tapferkeit, Offenheit und Einfachheit (Reinheit) zählen zu den Hauptanforderungen an einen Samurai im Sinne des Bushidō.

Kampftechniken als Grundlage weiterer Kampfsportarten

Beim Jui Jitsu erlernen die Schüler nach alter Tradition zunächst Schlag-, Stoß-, Tritt- und Beintechniken. Außerdem spielt die Fallschule eine wesentliche Rolle. Nach diesen Grundlagen für ein verletzungsarmes Training folgen Würfe, Hebeltechniken und Festlegetechniken sowie waffenlose Verteidigungstechniken gegen Angriffe. Eine gute Fitness zählt ebenfalls zu den Grundlagen bei der Konditionierung im Bodenkampf des Jui Jitsu.

Aus dem Jui Jitsu entwickelten sich neue Kampfkünste mit jeweils verschiedenen Akzenten. So konzentriert sich zum Beispiel Jūdō auf die Würfe im Nahkampf und Aikidō auf ausladende, runde Bewegungen und Hebeltechniken des Jui Jitsu aus Japan.


Jui Jitsu – Japanische Kampfkunst der Samurai

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